Titanic – Bordbuch auf dem Ewer Elfriede Lesung in Glückstadt Sonntag, 1. Oktober 2017 11.00

In Kürze erscheint im Delius Klasing – Verlag der der liebevoll gestaltete Band     Das Titanic – Bordbuch. 

Kompetent übersetzte Klaus Neumann den englischen Text. Am Sonntagmorgen, nach der traditionellen Regatta Rhinplate rund liest er daraus.
Diesmal werden allerdings nicht die allseits bekannten Fakten zum 100. male umgewälzt, potentiellen Passagiere dafür erhalten eine fachkundige Einführung in das Bordleben von der ersten bis zur dritten Klasse. Dazu gehören selbstverständlich auch Hinweise wann und zu welcher Gelegenheit was zu tragen ist um gesellschaftlich nicht im Abseits zu stehen ebenso wie der Bordalltag zu gestalten gleichzeitig vermitteln die Autoren einen Eindruck von der Technikeuphorie zu beginn des 20. Jahrhunderts. Dies unterstreicht der englische Titel noch einmal:

The Titanic Pocketbook – A Passengers Guide

Auf Wiedersehen am Sonntagmorgen im Salon des Ewers Elfriede um 11 Uhr!

 

Jürgen Geier auf der RICKMER RICKMERS

Vom 18.9. bis zum 27.10.2017 ist die Ausstellung mit den surrealistischen Werken des genialen Malers Jürgen Geier in den Galerieräumen der RICKMER RICKMERS zu sehen.

Der Maler, der seit seinem 16. Lebensjahr malt, hat seit 2003 den maritimen Surrealismus für sich entdeckt.
Besonderen Wert legt der Künstler auf schiffshistorische Details, die mit Akribie dargestellt werden.

Jürgen Geier erzählt in seinen altmeisterlichen Gemälden Geschichten und freut sich, wenn der Betrachter sich in die zahlreichen Einzelheiten vertieft und Entdeckungen macht, die ihn schmunzeln lassen.
Der Maler, der ursprünglich aus Süddeutschland stammt und seit dem Jahr 2000 in Bruchhausen-Vilsen, in der Nähe von Bremen lebt, hat einen klassischen Gaffelschoner selbst gebaut und bezieht seine Inspiration auch aus seinen Erfahrungen als Segler und aus seinen Kenntnissen der traditionellen Seemanschaft. Bisher führten ihn Ausstellungen in den norddeutschen Raum, die Schweiz und nach London.

Wer noch nie auf der RICKMER RICKMERS war, einfach mal hingehen und staunen. Es lohnt sich!

Die Öffnungszeiten täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr.

Verhandlungsbeginn mit BMVI zur Schiffssicherheits-VO

Mit großer Unterstützung durch Protestaktionen der Traditionsschiffer konnte die GSHW die Verhandlungsbereitschaft des Bundesverkehrsministeriums knacken. Die erste Runde zu strittigen Inhalten der VO nach zwei Sondierungsgesprächen in Berlin am 23. Mai (mit zahlreichen Betroffenen) und am 20. Juni soll im September stattfinden. Zur Zeit wird ein gemeinsamer Termin mit Vertretern des BMVI, der BG-Verkehr und der GSHW / AGDM gesucht.

Rigmor und Landrath Küster vor Glückstadt (Foto: Monika Kludas)

Die Verhandlungen wurden erst möglich, nachdem das BMVI entschieden hatte, dass die neue VO nicht vor 2018 in Kraft treten soll. Die GSHW hofft weiterhin darauf, dass Änderungen an der geplanten VO eingearbeitet werden und nicht nur Zusatzvereinbarungen und Ausnahmegenehmigungen den bürokratischen Aufwand erhöhen und gleichzeitig die Planungs- und Rechtssicherheit verschlechtern. Zudem sollen Fördermittel in den ersten fünf Jahren in Höhe von insgesamt 25 Mio. Euro die notwendigen Umbauten finanzieren helfen. Eine Förderrichtlinie zu erarbeiten ist nun Aufgabe der GSHW. Bestätigt hat das BMVI auch die Einrichtung einer Schlichtungsstelle mit einem Ombudsmann. Dieser wird nicht nur juristische, sondern auch technische Fragen zu klären haben. Offen ist auch, inwieweit die Fortbildungmaßnahmen und Seediensttauglichkeitsprüfungen auf ein für die ehrenamtlichen Besatzungen durchführbares Maß gesenkt werden können.

Die Qualität der Verhandlungsergebnisse wird am gemeinsam formulierten Ziel zu messen sein: dass kein Traditionsschiff seinen Betrieb aufgrund von Problemen mit der neuen Verordnung einstellen muss.

Buchvorstellung – Jörgen Bracker – EIN WUNDERHORN FÜR DIE KÖNIGIN

Genau am 80. Geburtstag des Autors und langjährigen Direktors des Musems für Hamburgische Geschichte erschien sein jüngstes Werk, ein Essay, unter dem o. g. Titel. Erstmals gelingt es, den Bildzusammenhang der zahlreichen, winzigen Reliefs und Ziselierungen auf dem Oldenburger Horn zu deuten und zugleich die Absicht offenzulegen, die sich mit diesem unglaublichen Meisterwerk spätgotischer Goldschmiedekunst verbindet:. Ein erster Trunk aus diesem Gefäß sollte das feierliche Zeremoniell einer Krönung des ersten Königs der Kalmarer Union am 17. Juli 1397 noch erhöhen. Die virtuose Auslegung des Kunstwerkes führt Jörgen Bracker immer wieder zu der entscheidenden Figur des politischen Spiels dieser Zeit: Margrete I. von Dänemark.

Zur feierlichen Buchvorstellung, einer Lesung und Darstellung des historischen Hintergrundes durch den Autor laden das Museum für Hamburgische Geschichte, die Hamburger Autorenvereinigung und der KJM Buchverlag herzlich ein.

Begrüßung: Prof. Hans-Jörg Czech, Museum für Hamburgische Geschichte, Sabine Witt, Hamburger Autorenvereinigung und Klaas Jarchow, KJM Buchverlag

Im Anschluss gibt es bei einem Glas Wein die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch mit dem Autor. Für die musikalische Umrahmung auf der Konzertina sorgt Joachim Staugaard.

MONTAG, 26. Juni 2017, 19.00 Uhr Hörsaal im Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24, 20355 Hamburg info@jarchow-media.de www.hamburgparadies.de

Jochen Wiegandts neues Buch – Hallo, Hier Hamburg – Lieder und ihre Geschichte

Von „Liederatur“  zu berichten ist Jochen Wiegandts Ziel und Programm, damit fesselt er seine Zuhörer, egal ob beim Hafenkonzert des Norddeutschen Rundfunks oder live bei Auftritten wie kürzlich im Grundsteinkeller des Hamburger Rathauses als Gast des literarischen Kabaretts „Die Wendeltreppe“. Zusammen mit seinem musikalischen Partner am Akkordeon führte er sein gebannt lauschenden Zuhörer durch die Welt der Seemannslieder und Shanties. Mühelos gelingt es ihm, launig aber immer spannend, die Geschichten zu vermitteln die hinter den Liedern stecken. Er will den „Liedern und Balladen die Bedeutung

zurückgeben die sie verdienen, ihre Entwicklung untersuchen und die Veränderungen aufdecken, die sie durch Zensur und Nachlässigkeit erfahren haben. Dabei räumt er mit so mancher lieb gewonnenen Überzeugung auf.

Wenn er,  musikalisch überzeugend unterlegt, schildert wie weit die vielen Shantychöre, die es ja erst seit 1956 gibt, vom wirklichen Leben bzw. vom echten Shanty in ihren Darbietungen  entfernt sind. Obwohl kaum einer dieser Sänger je die Planken eines echten Windjammers betreten, geschweige denn den rauen Alltag des Seemanns kennen gelernt hat, gaukeln sie dem Zuhörer mit Hilfe von im Rhythmus völlig falsch gesungenen Arbeitsliedern (Shanties) eine Romantik vor, die es nie gegeben hat. Dazu gibt es die Hintergrundgeschichten zu so bekannten Stücken, wie „Einmal noch nach Bombay“, „Ein Schiff wird kommen“, dem Lied der Gorch Fock „ Weiß ist unser Schiff“ oder „Wir lagen vor Madagaskar“ aus den 1930 er Jahren, das aus mehreren Urliedern zusammengesetzt wurde.

Seit vielen Jahren hat es sich der 1947 in Güstrow geborene Sänger, Liedermacher und im besten Sinne Amateur – Volkskundler zur Aufgabe gemacht altes Liedgut zu sammeln, auf seine musikalischen, politischen, sozialen und sogar moralischen Hintergründe zu untersuchen. Ob mit der 1975 gegründeten Gruppe Lieder Jan, die sogar mittelalterliche Lieder mit historischen Instrumenten wieder belebte oder  in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt“ in dem 2013 erschienenen Buch „Singen Sie Hamburgisch“ – stets stand das Bemühen vom vergessen bedrohte Lieder in Ihrem historischen Kontext zu bewahren im Zentrum.

Mit dem nun vorliegenden Buch, das er selbst ein „buntes Kaleidoskop mit den Songs der Seeleute von den sieben Meeren“ nennt, dem „Liederaturmuseum“ ist es ihm gelungen seine unterhaltsamen und faszinierenden Abende  nahezu 1:1 in Buchform zu übertragen.

Dass dem Lektorat kleine Fehler entgingen, wie dass die Gorch Fock nicht das zweite Segelschulschiff der bundesdeutschen Marine ist, sondern das zweite dieses Namens spielt bei der Fülle der recherchierten Fakten wohl kaum eine Rolle.

 

Ergänzt werden die Texte zum einen durch historisches Bildmaterial zum anderen durch aktuelle Fotos des wohl besten Hamburgfotografen, Michael Zapf.

 

 

Jochen Wiegandt
Hallo, hier Hamburg.
Format 13,5 x 21cm,256 S.
Edel Books, Hamburg
ISBN – 978 – 3 – 8419 – 0524 – 6
Preis: 17,95€

© H.H.Böhm 2017

Tall Ships Races 2017 Ostsee 30. Juni – 8. August – Segeln auf Johann Smidt, Roald Amundsen und Royal Helena

 

Das Feld  ist eindrucksvoll: 22 Rahsegler, 22 Schoner und 38 Hochseeyachten gehen in diesem Sommer bei den Windjammer – Regatten in der Ostsee an den Start. Beginnend in dem kleinen schwedischen Hafen von Halmstad führt die erste Regatta nach Kotka, fast am Ende des Finnischen Meerbusens. Daran schließt sich ein gemütlicher Törn an, der in Turku endet. Hier beginnt die zweiteWettfahrt, die Klaipeda (ex Memel) zum Ziel hat. Nach dem dritten und letzten Race werden in Stettin die Gesamtsieger aller drei Wettfahrten gefeiert und die wertvollste Auszeichnung, die Tallships Friendship Trophy, übergeben.

 

Halmstad        30.6. – 3.7.

Race 1

Kotka              13.7. – 16. 7.

Cruise in Compnay

Turku              20.7. – 23. 7

Race 2

Klaipeda         29.7. – 1.8.

Race 3

Stettin                         5.8. – 8.8.

Nicht nur für Kenner der Szene hält das Feld einige Überraschungen bereit. Zum ersten Mal segelt das neue Segelschulschiff des Oman, die Shabab Oman II in der Ostsee, kämpft mit ihrem Fast -Schwesterschiff Cisne Branco um die besten Platzierungen, dazu kommen erstmals in der Ostsee die Bark Mircea, das Schulschiff der rumänischen Marine (ein Schwesterschiff der Gorch Fock) und die schnelle Barkentine „Royal Helena“ aus Bulgarien. Auch für die Royalist (II), eine neue Brigg aus Großbritannien und die von einem Feuer schwer beschädigte Malcolm Miller ist die Regattaserie eine echte Premiere.

Wer jetzt noch eine freie Koje finden will muss sich beeilen, denn viele Teilstrecken sind bereits ausgebucht. Noch finden sich freie Plätze auf den deutschen Schiffen Johann Smidt und Roald Amundsen. Mitglieder der STAG erhalten, wenn die Bedingungen stimmen, für die Regatten auf diesen Schiffen sogar Törnzuschüsse.

4/2017 H.Böhm

17. Lange Nacht der Museen in Hamburg Samstag, 22, April 2017

84 teilnehmende Museen und 786 Veranstaltungen erwarten die Besucher in Hamburgs „Langer Nacht der Museen“, die diesmal von 17 Uhr bis 2 Uhr morgens dauert.

Im „Internationalen Maritimen Museum“ dreht sich alles um die Hanse, deren Schiffe und das Mittelalter. Die Mischung lockt hier den ganzen Abend beim Treiben an den Ständen der Lübecker Marktleute, beim Mittelalterkonzert der TriScurria zu verbringen und dazwischen den spannenden Berichten über den uralten Stecknitzkanal, oder den spätmittelalterlichen Schiffbau sowie den Gedanken über die Gemeinschaft der Pfeffersäcke nachzuhängen. Leider musste für diesen Abend die sehenswerte Ausstellung „Kunst im Chaos“  mit Fotos des bekannten Hamburger Fotografen Heinrich Hamann im Magazin verschwinden.

Nicht weit ist zur  „Rickmer Rickmers“. Hier steht die maritime Kultur im Mittelpunkt. Bernd Klevenhusen beschäftigt sich ausgiebig mit Ringelnatz und seinem skurrilen Seemann Kuddel Daddeldu, natürlich gibt’s Shanties zu hören, Knoten zu lernen und Vorträge samt Führung zur Geschichte des Dreimasters.

Doch der Verlockung mit der Barkasse zum nächtlich – geheimnisvollen Hafenmuseum überzusetzen ist bestimmt schwer zu widerstehen. In den sehenswerten 50er Schuppen aus der Kaiserzeit, steht die Nacht unter dem Motto:  Flying P. – Salpeterfest im Hafen. Schon die Fahrt durch den nur spärlich erleuchteten Hafen stimmt den Besucher auf die Zeit ein, als im Hafen noch die Schauerleute und  Ewerführer dominierten. Joachim Kaiser, langjähriges Vorstandsmitglied der „Stiftung Hamburg Maritim“ wirft zudem einen Blick in die Zukunft und berichtet über das einzigartige Projekt der Restaurierung  der Viermastbark „Peking“.

Auch wenn um 2 Uhr morgens in allen Museen die Lichter ausgehen gilt das nicht für das St. Pauli – Museum wo man bis in den frühen Morgen bei einem „veganen Schaumsüppchen nach dem deutschen Reinheitsgebot“ ausklingen lässt .

Für 15€ (ermäßigt 10€) wird viel geboten. Natürlich der Eintritt in sämtliche Museen auch am darauf folgenden Sonntag, der Törn mit der im 30 Minutenabstand verkehrenden Barkasse zum Hafenmuseum, die Fahrt mit dem historischen Alsterdampfer St. Georg  über die Alster und Kanäle (45min.) zum Museum der Arbeit in Barmbek sowie die Shuttlebusse zu den Museen.

(www.langenachtdermuseen-hamburg.de)

 

18.4.2017 Herbert  H. Böhm

Start in den Sommer im Kehdinger Küstenschifffahrts – Museum

Sonderausstellung 1: Traditionssegler  in rauer See  –  Reiner Will’s Bilder

Sonderausstellung:  Johann Heinrich Röding – Wie sagen es die Seeleute

Weihnachten: Zuerst gaaanz viel Zeit und dann ist es plötzlich doch soweit. Genauso ist´s mit Ostern:  „Völlig überraschend“ startete daher am Ostersonntag das Kehdinger Küstenschifffahrtsmuseum wieder in die Sommersaison. Unter den mehr als 1000 Exponaten aus dem Bereich der Küstenschifffahrt findet man immer wieder Neues, auch wenn man glaubt das Museum bereits zu kennen.

Die beiden Sonderausstellungen werden auch in diesem Jahr wieder viele Besucher in den denkmalgeschützten Bau der ehemaligen Mühle locken, in dem seit 1994 die Sammlungen gezeigt werden.

Nur bis Mitte Juli sind die äußerst dynamischen Acrylbilder von Reiner Will zu sehen. Kraftvoll erzählt er damit Geschichten von der Seefahrt und den Verlockungen des Meeres. Die Lieblingsmotive des auf Norderney geborene Seemanns, Künstlers und Segellehrers, der nebenbei noch die Meisterprüfung für das Malerhandwerk abgelegt hatte, sind vor allem die Traditionssegler die unter Vollzeug bei viel Wind durch Nord – und Ostsee jagen. Als Kontrapunkt zu Wills immer in starken Farben gehaltenen Bildern zeigt das Museum im gleichen Raum die subtilen, zurückhaltend farbigen Zeichnungen von Wills Partnerin. Sie zeigen ihn in ganz privat, scheinbar unbeobachtet in seiner Hamburger Wohnung.

Ganz der Geschichte der Schifffahrt des späten 18. Jahrhunderts gewidmet sind die hervorragend reproduzierten Blätter aus dem 1793 erschienen „Allgemeinen Wörterbuch der Marine“ in vier Bänden.  Der 1763 in Buxtehude geborene Johann Hinrich Röding verfasste damit praktisch das erste deutsche Lexikon mit seemännischen Fachbegriffen zum Bau, Takelung und Betrieb von Segelschiffen in acht Sprachen, die zusätzlich mit detaillierten Zeichnungen näher erklärt werden. Vor jedem der vielen Blätter, die zu einer in Buxtehude zusammengestellten Wanderausstellung gehören, könnte man lange stehen bleiben um die vielen Details zu erfassen.

Auch wenn die Flutkatastrophe von 1962 den meisten älteren Bewohnern des Kehdinger Landes noch „in den Knochen steckt“, so erinnern die unbezahlt tätigen Museumsmitarbeiter mit einer weiteren kleinen Sonderausstellung dass dies wirklich nicht die erste verheerende Sturmflut war die diesen Landstrich heimgesucht hatte – und wahrscheinlich auch nicht die letzte. Die große Weihnachts -Flut von 1717 traf die Dörfer und Höfe, die nicht auf schützenden Warften gebaut waren, mindestens ebenso hart, wenn nicht in Anbetracht der geringen technischen Hilfsmittel noch härter.

Kurz, es lohnt sich also wieder nach Wischhafen und in Kehdinger Land zu fahren. Dies bestätigten eindrucksvoll die vielen Gäste bei der Eröffnung der diesjährigen Museumssaison.

 

Museum geöffnet:

Ostern – Mitte November

10.00 – 12.00 13.00 – 18.00

 

Bis 31.5. Samstag, Sonntag und Feiertage

Ab: 1.6. – 30.9. tägl. außer Montag

Wir wollen unsere Schiffe behalten!!!

Mit diesem Erfolg hatte niemand gerechnet: Minister Dobrindt stellte sich der Diskussion mit den Teilnehmern der Demonstration vor der Handelkammer Hamburg! Und noch unglaublicher:  Er sicherte zu, dass kein Traditionssegler, der  nicht vorher ein Kollisionsschott hatte nun zusätzlich eine einbauen müsse! Gleichzeitig sicherte er zu, die Vertreter der Schiffe im Mai in Berlin zu einem Gespräch zu empfangen!

Was war geschehen? Am Dienstag zu früher Stunde, nämlich um 8.00 Uhr hatte sich eine Gruppe junger Crewmitglieder von Traditionsseglern vor der Hamburger Handelskammer versammelt. Bewaffnet mit Transparenten, Nebeltröten und schauspielerischem Engagement stellten sie den Untergang ihrer Schiffe medienwirksam dar. Und die Medien kamen! Eigentlich wollten sie ja nur über die 10. Nationale Maritime Konferenz berichten, zu der die Bundeskanzlerin zusammen mit der Wirtschaftsministerin Zypries und Bürgermeister Scholz eingeladen hatten, doch die Bilder und Kommentare der engagierten Jugendlichen wollten sich weder der NDR, der Deutschlandfunk, noch all die privaten Sender entgehen lassen. Waren es diese Medien, der nahende Bundestagswahlkampf?  – das lässt sich kaum mehr feststellen. Jedenfalls kam Minister Dobrindt, kaum dass er seinen Wagen verlassen hatte, zum Erstaunen seinen Personenschützer und Begleiter zu den Demonstranten, stellte sich deren Fragen und signalisierte unerwartete Gesprächsbereitschaft. Bis zum Nachmittag bat er um eine schriftliche Zusammenstellung der Probleme aus der Sicht der Crews und das war ihm wichtig:  die Sicht der unmittelbar Betroffenen. Und diesen Termin hielt er ein, nahm die Fragen – und Forderungskataloge entgegen und sicherte ein vertiefendes Gespräch in Berlin im Ministerium zu!

Ob es nun die subjektive Beobachtung eines Beteiligten war oder Tatsache: zum ersten Mal schien Dobrindt angesichts der an diesem Nachmittag vorgetragenen Argumente Zweifel an den von der Bürokratie des Ministeriums zielgerichtet gefilterten Argumenten zu haben und hat daraufhin ausgesprochen „flexibel“ reagiert.

Die so auf ihre Individualität bedachten „Ritter des Gaffelriggs“ können ihren jungen  Crewmitgliedern, auch wenn es jetzt pathetisch klingt“ für diese Aktion in Hamburg gar nicht dankbar genug sein, denn ihnen ist es gelungen, was alle Vertreter  nicht vergeblich versucht hatten – ein direktes Gespräch mit dem „Boss“!

©H.H.Böhm 2017

Hier die Einladung an alle Betreiber von Traditionsschiffen, sich an dem Treffen mit dem Minister zu beteiligen

20170407 GSHW an alle Traditionsschiffe der BRD – Treffen mit dem Ministerium

 

Schiffssicherheits-Verordnung

Bundesrat fordert Regierung zum Dialog mit Betreibern auf

Mit der heute (10.02.17) gefassten Entschließung folgt der Bundesrat dem Antrag der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen – Drucksache: 760/16 – sowie der Empfehlung des federführenden Verkehrsausschusses und des Ausschusses für Kulturfragen. Der Bundesrat begrüßt, dass die Bundesregierung Sicherheitsvorschriften für die Traditionsschifffahrt anpassen und damit sowohl Rechtssicherheit für die Betreiber als auch eine Erhöhung des Sicherheitsniveaus schaffen will. Allerdings wird befürchtet, dass die neue Verordnung in der vorliegenden Form dazu führen wird, dass ein großer Teil der Flotte nicht mehr weiter betrieben werden kann.

Zwar wird anerkannt, dass es bereits eine schriftliche Anhörung zu dem Verordnungsentwurf gegeben hat, es wird allerdings die Auffassung vertreten, dass sich in einem Dialog zwischen den Dachverbänden der Betreibervereine und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur über die Einzelheiten des Verordnungsentwurfes Lösungen ergeben können, die sowohl mit den Belangen der Betreibervereine als auch den berechtigten Interessen der Bundesregierung vereinbar wären.

Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, mit den Betreibervereinen in einen Dialog über die Vorschriften des Entwurfes einzutreten.