Aus Häfen und Museen “WIR BLEIBEN WACH” 20. Lange Nacht der Museen im Hamburger Hafen und “anderswo”

….und viele, viele Besucher folgten diesem Motto! Die alte Höchstmarke von 25 000 aus dem Jahr 2020 dürfte weit übersprungen sein! Besonders positiv: Der Altersdurchschnitt lag bestimmt weit unter 40!! Das zeigt, ein attraktives Angebot, das die Eventsehnsucht der jüngeren Generation akzeptiert und darauf eingeht hat Erfolg. Trotz der längeren Anfahrt mit Barkassen oder Bus zählte man in den 7 Stunden am Samstagabend 1 400 Besucher, die zudem das Angebot von Gegrilltem intensiv aufgriffen und damit die Museumskasse auffüllten.

Dr. Bernhard Staubermann, Gründungsdirektor des Deutschen Hafenmuseums nutzte erfolgreich die Gelegenheit zum intensiven Gespräch mit den Besuchern und verkündete (inoffiziell) mit einem breiten Lächeln dass das leidige Problem mit den Gefahrgut bearbeitenden Betrieben in der Nachbarschaft der historischen 50er Schuppen gelöst sei!

Egal welche Institution –Museum, Sammlung – interessierte, es war voll, aber nicht so voll, dass sich Mitarbeiter offensichtlich überfordert fühlten oder gar die Geduld verloren trotz so mancher recht „erstaunlichen“ Frage.

Die 50 teilnehmenden Museen konnten sich offenbar alle nicht über mangelndes Interesse beklagen, wie später eine kurze Umfrage unter den auf die Barkassenfahrt wartenden Gästen ergab.

Bis zuletzt hatten die vielen Organisatoren am Programm gefeilt: 600 Veranstaltungen in über 50 Museen waren es zum Schluss. Auch die letzten Updates konnten noch in den digitalen Guide integriert werden, der deswegen nicht mehr als gedrucktes Programmbuch vorlag. Vielleicht ein weiterer Grund, dass die internetaffine, junge  „Kundschaft“ so massenhaft auf das Angebot angesprochen hatte – konnte man doch direkt (animiert) sehen welche Erlebnisse wo warteten:

Wer, mit der bereits erwähnten großen Barkasse vom Sandtorhöft  stilgerecht zur Schausammlung des Hafenmuseums fuhr  hatte ja nicht nur Gelegenheit sich aus erster Hand über die Zukunft der sog. 50er Schuppen zu informieren, dem vermittelten die „Hafensenioren“

direkte Eindrücke vom Hafen und der harten Arbeit vor gerade 20 Jahren. Dazu trugen auch der Einsatz des schwerfälligen Helmtauchers in seinem unbequemen Gummianzug und den kiloschweren Bleischuhen sowie der dampfbetriebene Sauger bei, der mit einem gewaltigen Strahl enorme Wassermengen in das Hafenbecken beförderte. Dazu gab´s natürlich Musik und Nahrhaftes in fester und flüssiger Form samt viel Kultur u.a. mit Michel Batz (Autor und Lichtkünstler – Blue Port).

Nicht weit davon, und mit dem Shuttlebus gut erreichbar, die Ballinstadt: Informationen über alle Aspekte der Auswanderung – Hoffnungen und Enttäuschungen – erlebte der Besucher bei seinem Rundgang über das geheimnisvoll erleuchtete Gelände: Für alle, nicht nur die jüngsten Besucher  – dazu die Sonderausstellung: 50 Jahre Sesamstrasse!

Die CAP SAN DIEGO öffnete unter dem Motto “Von der Brücke bis zum Wellentunnel“ sämtliche Türen, Luken und Schotten, schickte die Älteren in die Zeit der vordigitalen Kommunikation mit Morsezeichen und suchte Hilfe bei den jüngsten Besuchern um endlich den an Bord verborgenen Schatz zu finden.

Fast nebenan, auf der Bark RICKMER RICKMERS zeigte Oliver Binikowski den vielen Neugierigen wie das „Schiff in die Flasche“ kommt. Gleichzeitig erfuhren die neugierigen Besucher in der neugestalteten Ausstellung endlich auch mehr von der Geschichte des Schiffes unter zwei Flaggen.

Im nahegelegenen Internationalen Maritimen Museum konnte man im dicht umlagerten Schiffsführungssimulator lernen wie am einen Containerriesen so steuert, dass weder die Uferböschung als Bremse benutzt wird noch die Kaimauer. Die Abenteuer der Polarforscher Amundsen und Shackleton gehörten ebenso zum Programm. Eindrucksvoll unterstützte die Replik des Bootes mit dem Shackleton 1917 alle seine Männer im orkangepeitschten Südatlantik gerettet und mit dem Arved Fuchs vor wenigen Jahren diese geschichtsträchtige Fahrt erfolgreich wiederholt hatte, die Erklärungen der engagierten Mitarbeiter. Fast in Sichtweite dieses Bootes, der JAMES CAIRD II, zeigten die (ehrenamtlichen) Modellbauer ihr Können und „offenbarten“ in vielen Gesprächen ihr Wissen, das weit über den eigentliche Modellbau und seine Fragen hinausgeht, aber ohne das gute, historisch korrekte Modelle nicht entstehen können.  Bei einem Bier mit Musik auf Deck 2 kam auch die Entspannung nicht zu kurz.

Klar, auch die Speicherstadt mit dem Speicherstadtmuseum sowie Kaffee-  und  Gewürzmuseum gehören ebenso zur maritimen Erlebniswelt wie das Altonaer Museum mit seiner tollen Ausstellung zur Navigation.

Spezielle Buslinien, der  Barkassenservice sowie der HVV verbanden alle Erlebnisorte.

Leider ist war  das alles nicht kostenlos: 17€ Normalpreis wie beim letzten Mal vor drei Jahren;

Tickets gab´s im Internet und allen Museen

Ein Wermutstropfen: Wer beim letzten Mal am Sonntag noch so manchen flüchtigen Eindruck bei einem zweiten Museumsbesuch vertiefen wollte – zeigte nun sein Ticket vergeblich vor – am Sonntag galten überall wieder die normalen Preise. Ermäßigungen für bedürftige Senioren, oft gefordert, blieben wieder im Bereich nebulöser Ausflüchte.

Wer wissen möchte, was er am vorletzten Aprilwochenende 2023 versäumt hat, findet Informationen noch unter:

 

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               www.langenachtdermuseen-hamburg.de

 

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