Seit fast 40 Jahren begeben sich am. 3. Advent die weder durch vereiste Decks noch Regen, Nebel und Schneetreiben abzuschreckenden eisenharten Gaffler auf die Suche nach ihrem geheimnisvollen Förderer, dem Konsul Klöben. Man sagt ihm schier übernatürliche Kräfte nach. So soll der strahlende Sonnenschein nur ihm zu verdanken sein, bei dem in diesem Jahr eine Flotte von 6 traditionell geriggten Schiffen seinem Kielwasser zu folgen versuchte – zusätzlich eskortiert von der Dampfbarkasse Otto Lauffer, dem Zollboot Präsident Schaefer und der Barkasse Sperber mit spendenwilligen Gästen an Bord. Obwohl bereits im vergangenen Jahr die Fahndung unweit der Köhlbrandbrücke ins Leere gelaufen war so wollten die Gerüchte nicht verstummen, dass er auch in diesem Jahr dort das Treiben der alten Segler mit ihren braunen Segeln verfolgen wolle. Doch just als die schnelle Poeler Aaljolle „Schanze“ ihm schon recht nahe gekommen war, vielleicht zu nah, drehte er den ohnehin schwachen Wind – und entkam unerkannt. Weder der Catarina der Stiftung Hamburg Maritim noch der Anna aus dem Museumshafen gelang es ihn einzuholen. Entmutigt holten die Crews bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Segel ein und eilten unter Maschine zu heißem Punsch und Klöben in den Döns genannten Pavillon auf dem Anleger des Museumshafens Oevelgönne um dort die wohlverdienten Auszeichnungen für den harten Einsatz entgegen zu nehmen. Bei einbrechender Dunkelheit, so war am Abend noch zuhören, hätte man allerdings den hochgezwirbelten Schnurrbart unter der charakteristischen Nase unter den klugen Augen mit dem Kneifer durch die beschlagenen Scheiben gesehen. – feierte man doch in diesem Jahr wesentlich entspannter, da es nach klug geführten Verhandlungen gelungen war, unterstützt u.a. von rebellischen Junggafflern, Ministerpräsidenten und Abgeordneten die befürchtete neue Sicherheitsrichtlinie den Erfordernissen vieler Traditionssegler anzupassen.
Text und Fotos H.H.Böhm 2017