Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum

Liebe Freund’Innen,
eigentlich haben wir gerade gar keine Zeit, einen Newsletter zu
verfassen. Eigentlich war es in den letzten Jahren nämlich üblich, dass
in der Woche vor Ostern einige Eifrige nahezu Tag und Nacht im Museum waren, dort ausgemessen und gestrichen, Texte verfasst und fast dort übernachtet haben, damit die große Saisoneröffnung am Ostersonntag mit zwei bis drei neuen Ausstellungen begangen werden konnte.
In diesem Jahr ist es merkwürdig ruhig im Museum. Kein emsiges Kommen und Gehen, keine riesigen Mengen an Preiselbeermarmelade oder sauren Gurken, die sich in der Küche stapeln, keine Putzkolonne, die durchs Haus wuselt, kein Kabelsalat von den Musikern vor der großen Tür…
Wir alle wissen, woran das liegt: das Corona-Virus verbietet es, mit
mehreren Leuten zusammenzukommen.
Deshalb mussten wir leider notgedrungen unsere traditionelle Saisoneröffnung absagen.
Das ist uns allen nicht leicht gefallen, wissen wir doch, dass für viele von Euch, von unseren Fans und Freunden, der Ostersonntag im Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum ein fester Termin im Jahreskalender war. Und auch für uns ist das ungewöhnlich und seit 20 Jahren
haben wir nun an Ostern Zeit.
Dennoch arbeiten wir an neuen Ausstellungen und haben auch im Winter ein bisschen was im Museum geschafft.
Im Erdgeschoss ist eine neue Beleuchtung eingebaut worden und bis auf ein paar fehlenden Leuchtmittel sind wir damit schon ganz schön weit. Jetzt ist das 25-jährige Provisorium mit Halogenstrahlern am Seilsystem Geschichte und das Museum wird nun mit umweltfreundlichen und Energiesparenden LED-Leuchtmitteln erhellt.
Auch unsere Ausstellungen nehmen Gestalt an und wir hoffen, dass Ihr schon neugierig darauf seid.
Für unsere Kunstausstellung haben wir Holger Koppelmann aus Brunsbüttel gewinnen können, der meisterhaft Szenen aus der Küstenschifffahrt mit dem Pinsel einfängt und fast
fotorealistisch auf die Leinwand bannt.


Die „NATHALIE EHLER“ auf
dem Nord-Ostsee-Kanal
Von
Holger Koppelmann, Brunsbüttel


Auch in unserer kleinen Sonderausstellungsecke im Erdgeschoss werden wir uns mit Kunst beschäftigen und einige Werke des dänischen Malers Otto Valdemar Stoltenberg aus
Kalundborg (1906-1988) zeigen, der hunderte von Schiffsportraits mit dem Bleistift gezeichnet hat. Die gezeigten Werke stammen aus unserer eigenen Sammlung.
Die große Sonderausstellung im Obergeschoss wird sich passend zum 75. Jahrestag des Endes
des Zweiten Weltkrieges mit „Kümos in Krieg und Frieden“ befassen. Hier geht es jedoch nicht so sehr um Militärgeschichte, sondern um die Schicksale einzelner Fahrzeuge, die in die Wirren dieses Krieges hineingezogen wurden. Der Besucher lernt teilweise sehr wechselvolle
und spannende Kümo-Lebenswege kennen, unterstützt von zahlreichen Fotos.
Natürlich finden wir es schade, dass wir nicht in dem gewohnten Rahmen unsere diesjährigen Ausstellungen und die Saison eröffnen können. Glücklicherweise hatte wir schon vor Corona
überlegt in diesem Sommer ein kleines Museumsfest zu veranstalten. So soll nun dieses Fest ein wenig Ersatz für die Eröffnung werden, aber auch ganz anders. Sobald wir einen Termin nennen können, an dem unser Fest stattfinden darf und soll, werden wir Euch über diesen Weg und über die Medien einladen.
Wir hoffen, wir konnten Euch schon ein wenig neugierig machen und Ihr bleibt uns gewogen.
Einmal alle zwanzig Jahre feiern wir Ostern also zu Hause, aber wir denken an Euch.
Bitte bleibt gesund!