im Anhang findet Ihr den Flyer für den neuen
Sicherheitslehrgang, der von der BG Verkehr statt STCW anerkannt wird.
Notwendig ist dieser Lehrgang für die neue Rolle des “Ausbilders” auf
Segelschulungsschiffen UND für Pressluftatmer-Träger auf allen
Traditionsschiffen, sofern diese eine Brandschutzausrüstung mitführen
müssen (auch dann, wenn die Geräte freiwillig mitgeführt werden).
Der Lehrgang wurde vom Ma-Co Hamburg und der GSTU in Zusammenarbeit mit
der BG Verkehr, Dienststelle Schiffssicherheit erarbeitet.
Verlage, die beizeiten auf Reiseziele in Deutschland gesetzt hatten, gehören zweifellos zu den glücklicheren der Branche. Drei sollen hier vorgestellt werden, drei die vor allem maritim interessierte Leser ansprechen dürften.
Der Köhler Verlag in Hamburg, seit vielen Jahrzehnten bekannt für sein enormes maritimes Programm, mischt nun in diesem Segment kräftig mit. Das Schwergewicht des Programms liegt zweifellos hier im Norden. Besonderen Regionen in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig – Holstein und Mecklenburg – Vorpommern sind die recht preiswerten Bände gewidmet ($,95€ und 9,95€). Stellvertretend für die ganze Reihe soll hier über den Titel „Cuxland“ berichtet werden: Ulf Kaak ein renommierter Autor, der recht vertraut ist mit maritimen Themen und Natalie Schnautz als ortskundige Fotografin sind die Autoren. Beschrieben wird das „nasse“ Dreieck zwischen Weser und Elbe. Allerdings, und hier muss auch der wohlwollendste Rezensent mit Kritik beginnen, scheinen weder Verlag noch Autorenpaar viel Zeit investiert zuhaben, um einen in sich stimmigen Reiseführer herauszugeben. Warum z.B. Nordholz mit seinem Aeronauticum vorgestellt werde, aber das wenige Kilometer südliche Brake mit seinem wichtigen Schifffahrtsmuseum nicht, oder die „Alexander von Humboldt 2“ als Traditionsschiff, eine 2011 gebaute moderne Bark oder Im Zusammenhang mit Hemmoor von der Gewinnung anstatt von Herstellung von Zement gesprochen wird bleibt das Geheimnis der Autoren. Kurz, es wirkt alles recht willkürlich und zufällig, als ob man in die Kiste mit bereits vorhandenen Versatzstücken der diversen Fremdenverkehrsämter gegriffen, kurz geschüttelt und dann gedruckt hat.
Im Gegensatz dazu hat sich das renommierte Autorenpaar Stephan Lipsky und Barabara Post intensiv mit dem Thema Nord – Ostsee – Kanal auseinandergesetzt und ein Buch abgeliefert, das die vielen sehenswerten Orte und Stätten beiderseits des Kanals zutreffend beschreibt und so ganz nebenbei durch die Geschichte des Kanals und seiner Vorgänger führt. Gerade in diesem Jahr in dem alle das Jubiläum „125 Jahre Kanal“ feiern wollten ist das Buch ein zuverlässiger Führer. Selbst für den, der glaubt mit dem Kanal und den Zeugnissen seiner Geschichte vertraut zu sein, ist dieses Buch interessant. Wer kennt schon die das steinzeitliche Ganggrab von Bunsoh und den archäologisch wichtigen Schalenstein, den Erdmagnetfels – Simulator der Marine am Borgstedter See? Dazu gibt´s noch ausgewählte Hinweise auf Restaurants die einen Besuch lohnen, aber natürlich strenggenommen oft nur kurze Zeit aussagekräftig sind, vor allen in den Zeiten des alles beeinflussenden Corvid 19 – Virus, das zudem alle Veranstaltungen zur Kanalgeschichte so erfolgreich verhindert hat.
„Sturmbesonntes Land“ nennt der Mitteldeutsche Verlag doppelsinnig den Führer, der die wunderschönen Halbinsel zwischen Ribnitz – Damgarten und dem Strelasund, dem Fischland, Darß, Zingst und der Boddenküste gewidmet ist. Sehr feuilletonistisch schildert der Autor Michael Pantaenius recht amüsant „seine“ Landschaft – die allerdings ohne Landkarte für den nicht landeskundigen Leser oft ein weißer Fleck auf der Deutschlandkarte bleibt. So ist dieses Buch mehr eine sehr anregende Lektüre für zu Hause als ein echter Reiseführer, den es keinesfalls ersetzt. Allerdings ist auch dieses Buch nicht frei von gewissen Widersprüchen, so schreibt Pantaenius von einem in Bernstein konservierten Skorpion, zeigt aber das gelbliche Foto eines Gekkos oder ähnlichem Tieres, warum er ausgerechnet als Vorbild einer Walfängerkneipe den malerischen, aber als Walfängerhafen recht unbekannten Greenport nennt bleibt das Geheimnis des Autors, eben so warum er zwar Schiffe zeigt, aber kaum auf deren Details eingeht. Vielleicht wären diese Ausführungen zu faktenreich und würden nach Pantaenius´ Meinung damit den Lesefluss stören.
Spricht man von deutscher Marinemalerei des frühen und mittleren 20. Jahrhunderts so ist Johannes Holst fast ein Synonym dafür. Keiner malte das Meer und Schiffe, vor allem die großen Frachtsegler der Reederei Laeisz, so authentisch wie er. Ohne in kitschigen Fotorealismus abzugleiten gelang es ihm, auch wenn dies recht abgegriffen klingt, Wellen und Schiffe so darzustellen, dass sich der Betrachter immer wieder in neue, stimmige Details vertiefen kann – die Szene authentisch nacherlebt. Walter König, der Autor, beschreibt dies recht einprägsam, dass Holst einfach „das Meer verstanden“ habe. An die 3400 soll der 1880 geborene „Maler des Meeres“ hinterlassen haben, 1400 sind davon heute bekannt, die meisten in Privatbesitz.
Der intensiven Zusammenarbeit von Köhler -Verlag und dem „Internationalen maritimen Museum“ in Hamburgs ältestem Speicher am Rande der Speicherstadt ist es nun zu verdanken, dass 70 dort in einer faszinierenden Sonderausstellung nun noch bis zum 19. Juli gezeigt werden können. Die meisten stellten private Sammler zur Verfügung, andere kamen von namhaften norddeutschen Museen sowie aus dem Museum der Kap Hoorniers in St. Malô.
Wer wegen der „Coronaren Krise“ keine Gelegenheit hat, diese mehr als sehenswerte Ausstellung zu besuchen, dem bietet der kürzlich erschienene Band Gelegenheit sich mit dem Werk des Künstlers intensiv zu beschäftigen. Abgebildet werden auf 445 Seiten nahezu alle bekannten Werke, auch die nach dem heutigen Geschmack nicht unbedingt sehenswerten Portraits und Akte. Ein alphabetisches Werkverzeichnis (Schiffsnamen) am Ende hilft die Bilder des Künstlers rasch zu finden. Wesentlich erleichtert ein biographischer Teil, der vertiefenden Aufsätzen vorangestellt, den Zugang zum Künstler und seinen Arbeiten. Dabei wird deutlich wie sehr er in seiner maritimen Heimat – Finkenwerder und Altenwerder -verwurzelt ist und der bis zum seinem Tod 1965 treu bleibt, wie er von dort immer wieder Impulse erhält und neue Kraft schöpft. Holst war eigentlich wie viele seiner Künstlerkollegen der damaligen Zeit ein Universalgenie: Ein äußerst geschickter Modellbauer, erfolgreicher Segler und Bootsbauer, zudem ein ausgezeichneter Geigenbauer und natürlich Maler. Erstaunlicherweise scheinen aber keinerlei Plastiken o.ä. von ihm bekannt zu sein.
Allerdings ist der Autor nicht so ganz fit wenn es um maritime Begriffe geht, so dürfte ein Dreikant – Toppsegel nur ihm bekannt sein, auch Stilblüten wie das „weltweit größte Kriegsschiff der Welt“ lassen schmunzeln auch der Lotsenschoner wurde falsch bezeichnet; Richtig ist Lotsenschoner Nr.2 Duhnen (gestrandet 1964, Cook Islands).
Ergänzt wird der hervorragend gedruckte Bildteil durch Beiträge von Alexandra Schwarzkopf, die das Schaffen von Holst in einen kunsthistorisch – europäischen Kontext einordnet, sowie weiteren, kürzeren ergänzenden Beiträge u.a. von Klaus – Peter Mybs, dem Ur – Enkel, der ständig auf der Suche ist wenigstens einige der ca. 1500 verschwundenen Bilder wieder zu finden.
Auch wenn der großformatige Band nicht gerade als „Schnäppchen“ zu bezeichnen ist, angesichts all der Lizenzgebühren für die Abdruckrechte, die bestimmt recht exclusive Auflage, scheint der Preis durchaus gerechtfertigt zu sein.
Walter König
Johannes Holst, Maler der See
Köhler Verlag, Hamburg 2019
Querformat 29,5 x 26cm, mehr als 1400Abb., Hardcover mit Schutzumschlag;
Köhler _ Mittler Verlag, Hamburg
ISBN 978 – 3 – 7822 -1297 – 7
Preis: 148,00€
Text: Herbert Böhm –
Fotos unten: Thees Fock (2015 / Holst Ausstellung in der St. Gertrudkirche zu Altenwerder )
Der KFK FREDDY ist eigentlich kein echter KFK, weil erst nach dem Krieg gebaut. Er gehört zu einer Serie von 10 Kuttern die 1945 bis 1948 bei Burmester in Bremen Burg gebaut.
Die FREDDY diente von 1953 -1993 der BP (British Petrol) in Hamburg als Schiff für “Gästefahrten” aber hatte auch immer den Zweck im Falle einer Invasion von Osten, den Vorstand der BP heil nach England zu bringen.
Die Geschichte dieser Fluchtkutter ist in dem Spiegel Artikel schön erzählt.
Liebe Freund’Innen, eigentlich haben wir gerade gar keine Zeit, einen Newsletter zu verfassen. Eigentlich war es in den letzten Jahren nämlich üblich, dass in der Woche vor Ostern einige Eifrige nahezu Tag und Nacht im Museum waren, dort ausgemessen und gestrichen, Texte verfasst und fast dort übernachtet haben, damit die große Saisoneröffnung am Ostersonntag mit zwei bis drei neuen Ausstellungen begangen werden konnte. In diesem Jahr ist es merkwürdig ruhig im Museum. Kein emsiges Kommen und Gehen, keine riesigen Mengen an Preiselbeermarmelade oder sauren Gurken, die sich in der Küche stapeln, keine Putzkolonne, die durchs Haus wuselt, kein Kabelsalat von den Musikern vor der großen Tür… Wir alle wissen, woran das liegt: das Corona-Virus verbietet es, mit mehreren Leuten zusammenzukommen. Deshalb mussten wir leider notgedrungen unsere traditionelle Saisoneröffnung absagen. Das ist uns allen nicht leicht gefallen, wissen wir doch, dass für viele von Euch, von unseren Fans und Freunden, der Ostersonntag im Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum ein fester Termin im Jahreskalender war. Und auch für uns ist das ungewöhnlich und seit 20 Jahren haben wir nun an Ostern Zeit. Dennoch arbeiten wir an neuen Ausstellungen und haben auch im Winter ein bisschen was im Museum geschafft. Im Erdgeschoss ist eine neue Beleuchtung eingebaut worden und bis auf ein paar fehlenden Leuchtmittel sind wir damit schon ganz schön weit. Jetzt ist das 25-jährige Provisorium mit Halogenstrahlern am Seilsystem Geschichte und das Museum wird nun mit umweltfreundlichen und Energiesparenden LED-Leuchtmitteln erhellt. Auch unsere Ausstellungen nehmen Gestalt an und wir hoffen, dass Ihr schon neugierig darauf seid. Für unsere Kunstausstellung haben wir Holger Koppelmann aus Brunsbüttel gewinnen können, der meisterhaft Szenen aus der Küstenschifffahrt mit dem Pinsel einfängt und fast fotorealistisch auf die Leinwand bannt.
Die „NATHALIE EHLER“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal Von Holger Koppelmann, Brunsbüttel
Auch in unserer kleinen Sonderausstellungsecke im Erdgeschoss werden wir uns mit Kunst beschäftigen und einige Werke des dänischen Malers Otto Valdemar Stoltenberg aus Kalundborg (1906-1988) zeigen, der hunderte von Schiffsportraits mit dem Bleistift gezeichnet hat. Die gezeigten Werke stammen aus unserer eigenen Sammlung. Die große Sonderausstellung im Obergeschoss wird sich passend zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges mit „Kümos in Krieg und Frieden“ befassen. Hier geht es jedoch nicht so sehr um Militärgeschichte, sondern um die Schicksale einzelner Fahrzeuge, die in die Wirren dieses Krieges hineingezogen wurden. Der Besucher lernt teilweise sehr wechselvolle und spannende Kümo-Lebenswege kennen, unterstützt von zahlreichen Fotos. Natürlich finden wir es schade, dass wir nicht in dem gewohnten Rahmen unsere diesjährigen Ausstellungen und die Saison eröffnen können. Glücklicherweise hatte wir schon vor Corona überlegt in diesem Sommer ein kleines Museumsfest zu veranstalten. So soll nun dieses Fest ein wenig Ersatz für die Eröffnung werden, aber auch ganz anders. Sobald wir einen Termin nennen können, an dem unser Fest stattfinden darf und soll, werden wir Euch über diesen Weg und über die Medien einladen. Wir hoffen, wir konnten Euch schon ein wenig neugierig machen und Ihr bleibt uns gewogen. Einmal alle zwanzig Jahre feiern wir Ostern also zu Hause, aber wir denken an Euch. Bitte bleibt gesund!
Recht
früh beginnt in diesem Jahr der Veranstaltungsreigen in dessen Mittelpunkt zu
Beginn die großen Windjammer stehen – und später alle mögliche Galeassen,
Schoner und Yachten – insgesamt liegen Ende Mai weit über 75 Meldungen vor.
Diktiert
wurde das frühe Datum vom Beginn der Landung in der Normandie am 6.Juni 1944,
die im historischen Gedächtnis der Frankreichs, Englands und der USA eine so
wichtige Rolle spielt.
Patrick
Herr, einem langjährigen Mitglied er französischen Nationalversammlung, gelange
es wieder zahlreiche Windjammer und Einheiten nach Rouen zu holen um dort dem denkwürdige Ereignis zu gedenken.
Als L´ Armada de la Liberté 6. -16. Juni), eine Reihe die 1989 mit der
unübertroffenen L´Armada de la Revolution begann, wird sich auch dieses Treffen in die Reihe
der spektakulären Veranstaltungen am Ufer der Seine einreihen.
Da nur wenige Wochen später die traditionellen
Tallships´Races in Aalborg beginnen, entschloss sich die federführende
Organisation „Sail Training International“
den Schiffen ein Angebot zu machen: Sie rief zu einer Art Zubringer – Regatta, dem
Liberty Race, von der Seine – Mündung(Start 17.6. 2019) nach Scheveningen (20.
– 23.Juni) in den Niederlanden.
Wenn
Rouen auch nie eine Siedelung der Wikinger war, so wurde die Stadt doch von den
harten Kriegern mehrfach geplündert, ebenso wie Siedlungen an der flämischen
Küste womit wieder die Verbindung zu den Wikingern und deren Kielwasser
hergestellt ist.
Das
über tausendjährige Aalborg jedoch ist tatsächlich eine Wikingergründung
(vermutlich um 682) wie zahlreiche sehenswerte Spuren in der Umgebung beweisen.
Eine eindrucksvolle Armada wird sich am 3. Juli dort zum dritten Mal versammeln
und bis zum 6. Juli bestimmt wieder
zahlreiche Besucher anlocken. Nach der eindrucksvollen Parade im Limfjord ist
die norwegische Festungsstadt unweit der Glomma – Mündung das Ziel von Race 1.
Eng gedrängt liegen dort die vielen Segler vor Nordeuropas besterhaltener
Festungsanlage und dem Zentrum zur Restaurierung historischer Holzschiffe
(Isegran).
Von
dort geht es mit vielen Zwischenstopps um Südnorwegen herum, als sog. „Cruise
in Company“ nach Bergen. Dieses gemeinsame Segeln, bei dem oft Besatzungsmitglieder
mit anderen Schiffen getauscht werden, dient vor allem dem gegenseitigen
Kennlernen und ist kein Wettbewerb. Den gibt es wieder nach den spannenden
Tagen in Bergen, der zweitgrößten Stadt Norwegens und Krönungsstadt – gegründet
um 1070 vom Wikingerkönig Olav Kyrre. Obwohl Bergen nie eine Hansestadt war,
gehört um 1360 das dortige Hansekontor zu den wichtigsten Handelsplätzen des
Mittelalters. Trotz mancher Stadtbrände repräsentiert die Tyske Bryggen bis
heute nahezu unverfälscht diesen, unter dem Schutz der UNESCO stehenden, mittelalterlichen Handelsplatz. Auch wenn
Bergen wegen seiner vielen Regentage berüchtigt ist, während der
Tallships´Races hatte Petrus meist ein Einsehen und schickte Sonne und Wärme.
Trotzdem, die schönen Tage vom 21 -24. Juli enden und Race 2 beginnt. Ziel ist
Dänemarks zweitgrößte Stadt Aalborg, berühmt nicht nur wegen ihres Aquavits
sondern auch sehenswerter moderner Architektur, romantischer
Altstadtwinkel und schicker Shopping
Malls.
Wenn am Sonntag , dem 4. August mit der Übergabe der Sail Training International – Trophy für Völkerverständigung die Rennserie für dieses Jahr endet, werden eine ganze Reihe von Schiffen Segel setzen um die nun 700 jährige Hansestadt Rostock anzulaufen. Dort, vielen die Chance geben während der Tagestörns ihrer Sehnsucht Romantik zu frönen oder die Decks für´s Open Ship“ freigeben (u.a. Cuauhtemoc aus Mexiko) .
Auf fast 400 eng bedruckten Seiten stellt der Hamburger Museumsdienst das Programm der langen Nacht vor. 11 Buslinien, fast alle von den Deichtorhallen ausgehend, verbinden die mehr als 50 Museen, zudem bringt der 1876 gebaute Alsterdampfer „St. Georg“ Besucher vom Jungfernstieg über die historischen Kanäle Barmbeks zum Museum der Arbeit. Die roten Barkassen der Circle Line ersparen Gästen die lange Fahrt mit Bus oder Auto zu den 50er – Schuppen aus der Zeit Kaiser Wilhelm II. Wer die faszinierende Matinee im Prototypen – Museum während des Hafengeburtstages versäumt hatte, erhält hier über das zukünftige Deutsche Hafenmuseum von der Projektleiterin Ursula Richenberger nochmals Informationen aus erster Hand.
M
Bestimmt findet der Aufstieg zur Spitze eines historischen Hafenkrans ebenso viel Interesse wie der Programmpunkt „Orientierung auf der Elbe auch nachts bewahren“. Hafensenioren berichten zudem „aus der guten alten Zeit“ und Ewerführer über das gar nicht so romantische Leben auf einer Kastenschute. Welch enorme Bedeutung die heute fast vergessenen Kräne für den Hamburger Hafen hatten, erläutert Carsten Jordan, der jetzige Leiter des Museums. Zur Musik aus aller Welt, incl. Jazz, mit der die UKW – Band unterhält gibt es in der Kaffeeklappe das, was damals auch den kräftigen Stauern schmeckte (Hafenmuseum – Zeitkapsel: Wir bewahren das kulturelle Erbe des Hafens).
Im Auswandererzentrum Ballin Stadt, am besten mit der
Buslinie 307 oder der S-Bahn zu erreichen, berichten Mitarbeiter während der
Führungen u.a. über „Auswandererschicksale im Wandel der Zeiten“.
Im „Internationalen maritimen Museum“ steht diesmal die britische Navy im
Mittelpunkt. Thematische Führungen (ca.
30min), u.a. zur britischen
Marinemalerei, den Pressgangs, dem Modellbau, vermitteln an Hand der
faszinierenden Ausstellungstücke einen tiefen Einblick in den harten Alltag der
Mannschaften im 18. und 19. Jahrhundert. Klar, dass bei dieser Thematik extra
gebraute Ales und Stouts im Anschluss für die richtige Stimmung sorgen.
Zum größten noch fahrenden Museumsschiff der Welt, der Cap San Diego sind es nur wenige Busminuten. Dort wartet ein Hochseilgarten, der bis 30m in die Höhe führt auf wagemutige Kletterer. Selbstverständlich steht den Besuchern das ganze Schiff zur Verfügung, erklärt von den „Ehrenamtlichen“ oft ehemaligen Seeleuten.
Zur
nächsten Station, dem „Museumsschiff Rickmer Rickmers“, sind es nun nur noch
Gehminuten. Dort unterhält Dieter Schmid mit maritimen Liedern und seinem Akkordeon,
Bernd Duckstein will mit altersgerechten Spielen Kinder für das Museumsprojekt
begeistern. Dem Vorsitzenden des Betreibervereins bleibt es vorbehalten umfassend
über die Geschichte des Dreimasters und seiner Crew zu referieren.
Sowohl das Altonaer Museum als auch das Hamburg Museum
(frühert: Museum für Hamburgische Geschichte) verfügen über große maritime
Abteilungen. Ersteres informiert an diesem Abend u.a. über das moderne
Piratenunwesen, die immer noch Hamburgs Reeder bedrohen. Im Altonaer Museum
geht es u.a. um das Bewahren von Ausstellungsstücken im Museum und wertvollen
Souvenirs in den Wohnungen der Besucher.
Auch das frühere Museum für Völkerkunde, heute MARKK,
beherbergt umfangreiche Sammlungen zur Seefahrt der Völker in Afrika, Asien und
im Pazifik, die aber diesmal nicht im Mittelpunkt des Veranstaltungsprogramms
stehen.
Da die Eintrittskarten auch noch am Sonntag gültig
sind, kann man 17€ für Erwachsene (14€ ermäßigt bis18J.) und 4€ für 13 – 14
Jährige akzeptieren – auch wenn hier wieder zu kritisieren ist, dass viele
Hamburger Rentner, Studenten und Hartz IV – Empfänger unangemessen
benachteiligt werden!
Etwas verständlicher wird diese Entscheidung wenn man weiß, dass ein kleines 5 Personenteam all diese viele hundert Programmpunkte koordinierte und vollständig von der Finanzierung durch Sponsoren abhängt. Wie gering Hamburgs Kulturbehörde diese Veranstaltung schätzt wurde bei der Pressekoferenz deutlich an der kein Mitarbeiter der Kulturbehörde teilnahm – trotz der ca. 30 000 erwarteten Besucher!
Text: Herbert H. Böhm
Taschenbuch:
Lange Nacht der Museen Hamburg, 353 S.
Der Segler geht ins Lager, wenn er nicht segeln muß. Nur noch die Gaffelsegler Treibt es noch auf den Fluß. Alljährlich zum Advente, Und manchmal auch bei Eis, Bevor das Jahr sich wende, Dann geht´s um KLÖBENS Preis. Die Segel aufgezogen, Pullover aus dem Spind, Das Oelzeug angezogen Und dann zum Start geschwind. Doch haben wir erledigt, Die Fahrt mit frischem Mut, Dann trinken wir auch kräftig, Und das bekommt und gut!